25.2.06

bahn: der gipfel der unverschämtheit.

Ja, ich weiß. Diese ständigen Bahn-Meckereien nerven. Aber wenn sich dieses “Unternehmen” auch ständig neue Dinge einfallen lässt, um seinen Kunden den Tag zu versauen. Also: das heutige Drama in drei Akten.

Der erste Akt beginnt am Fahrkartenschalter in Düsseldorf. Mit einer Entscheidung, die Folgen haben sollte. Nem ich die Verbindung, die 2 Stunden 15 Minuten dauert, bei der ich aber zweimal umsteigen muss? Oder die, die 2 Stunden 50 Minuten dauert und bei der ich einmal umsteigen muss? Oder die, die 3 Stunden dauert, die mich aber direkt und komfortabel nach Heidelberg bringt. Da ich keinen Termin-Stress habe, beschließe ich, den Intercity zu nehmen. Der kostet 10 Euro weniger, fährt an der malerischen Strecke am Rhein entlang und ich brauche nicht umzusteigen. Außerdem fahre ich ja an einem stinknormalen, verkehrsarmen Samstgnachmittag. Da wird ja nichts passieren. Denkste. Der erste Akt schließt mit einer Durchsage kurz vor Köln: “Wegen einem Oberleitungsschaden ist die Strecke zwischen Köln und Bonn komplett gesperrt. Unser Zug wird daher umgeleitet und die folgenden Ziele etwa 20 Minuten später erreichen.”

Zweiter Akt: ich bleibe ruhig, entspannt. Vielleicht holt der Zug ja ein paar Minuten wieder auf, außerdem habe ich 40 Gigabyte Musik dabei, die “Süddeutsche” und die neue “spex”. Was soll’s also, ruhig bleiben. Der Schaffner, der einer älteren Dame erklärt, der Zug würde auf jeden Flal noch etwa 10 Minuten aufholen können, freut mich. In irgendeinem dieser langgezogenen Orte am Rhein dann der nächste Schreck: Der Zug bleibt stehen, macht keine Anstalten weiterzufahren. Die nächste Durchsage: “Wegen einer Triebwagenstörung verzögert sich die Weiterfahrt noch um wenige Minuten.” Aus den wenigen Minuten werden 20. Und der zweite Akt geht zu Ende.

Dritter Akt: Immer noch bin ich ruhig, denke mir, schwelge in meiner Musiksammlung, lese Zeitung und mache mir keinen Stress. Das Wochenende dauert schließlich noch lang. Der Zug hat inzwischen 39 Minuten Verspätung, als wir in Mainz eintreffen, de erste Bundesliga-Halbzeit werde ich vor dem heimischen Fernseher wohl verpassen, aber egal, gegen Eintracht Frankfurt wird ohnehin nichts anbrennen. Dann: der Moment, der mich doch noch in Rage bringt, mich nur noch mit Kopfschütteln zurücklässt und endgültig an der Zukunftsfähigkeit dieser Firma zweifeln lässt. Durchsage: “Wegen der Verspätung unseres Zuges halten wir heute nicht in Heidelberg. Reisende mit dem Ziel Heidelberg steigen bitte in Mannheim aus und nehmen die S-Bahn.” What the fuck? Wo gibt’s denn sowas? Hat schonmal jemdna in einem Restaurant ein Menü bestellt, es irgendwann bekommen, um ein paar Minuten später das Getränk wieder weggenommen zu bekommen mit dem Satz: “Entschuldigung, aber trinken müssen Sie heute woanders.”? Unfassbar. Warum kann sich die Bahn sowas ständig erlauben? Warum fährt überhaupt noch irgendjemand mit dieser Mistfirma (mich eingeschlossen)? Die S-Bahn kam schließlich 56 Minuten nach meinem eigentlichen Ankunftszeitpunkt an, ich musste mir noch ein Taxi nehmen, da die Straßenbahn gerade weg war und ich keine Lust hatte, weitere 18 Minuten zu warten.

Schön, dass man an einem solchen Tag dann auch noch seine Bahn-Comfort-Karte im Briefkasten hat. An einem Tag, an dem das Wort “Comfort” nur noch wie ein ganz ganz schlechter Witz klingt. Es bleibt das Glücksgefühl, demnächst meinen Bahnkonsum um etwa 90 % runterfahren zu können. Und dann können die Deppen endlich machen, was sie wollen. Ohne mich.

4.12.05

Heidelberg

Diese wahnsinnig überschätzte Stadt. Klar, steht in jedem deutschen Reiseführer, deshalb kommen die ganzen Japaner und Amerikaner ja alle hierher und das ist sicherlich ein Grund, warum ich diese Stadt so hasse. Ja, ich hasse sie. Am liebsten würde ich nie wieder hierher fahren. Das geht leider nicht. Aber der Reihe nach.
Nehmen wir einen ganz normalen Sonntag im Dezember. Es regnet, eigentlich ein ideales Wetter, um sich in ein kleines Café in der Innenstadt zu setzen. Wer allerdings glaubt, dass man an einem Sonntag einigermaßen entspannt durch die Heidelberger Innenstadt laufen kann, irrt. Gewaltig. Um zu einem solchen kleinen Café zu gelangen, muss man sich nämlich an unzähligen Menschen vorbeischieben. Diese sind mit Kinderwagen bewaffnet. Oder mit kleinen unförmigen Hunden. Oder Regenschirmen. Oder am besten mit allem auf einmal. Dass was diese Leute machen, nennt man wohl spazieren gehen. Doch eigentlich ist es hre Aufgabe, so im Weg rumzustehen, dass andere kaum an ihnen vorbei kommen. Hinzu kommt, dass diese Menschen allesamt aus dem Umland kommen. Das führt dazu, dass sie eine Sprache sprechen, die wohl vom Deutschen abstammt, allerdings so bescheuert klingt, dass man all diese Menschen für unzurechnungsfähig, provinziell oder einfach dumm hält.
Diese Menschen schieben sich also durch die Innenstadt, vorbei an den Geschäften, die es in jeder deutschen Stadt gibt. Und da es neben dieser Innenstadt kaum andere Attraktionen gibt, gestaltet sich die Suche nach einem Café als sehr sehr schwierig. Während das eine von Studenten mit Notebooks besiedelt ist (Kostenloses W-Lan), ist der Eingang des anderen durch Kinderwagen verstellt, so dass nicht einmal ein Eintreten möglich ist. So landet man dann doch wieder im Café Journal. Und auch dieses Café ist so typisch für diese Stadt. Die Bedienung ist grundsätzlich unfreundlich. Bis man seine Bestellung aufgeben kann, vergehen Stunden. Bestellt man dann einen Kaffee mit und einen ohne Vanille-Aroma und fragt bei Lieferung, welcher nun mit dem Zusatz und welcher ohne ist, erhält man immer eine Antwort. Nur nie die richtige. Das führt dazu, dass eines der Getränke nicht mehr genießbar ist, weil man - auf das Gute im Menschen vertrauend - eine ordentliche Ladung Zucker in den Kaffee gießt. In den falschen, nämlich den mit Aroma.
Aber nicht nur die Bedienung in diesem Laden ist ein Graus. Denn obwohl dieses Café "Journal" heißt, sieht man es sehr ungern, wenn Menschen dorthin kommen, um die Zeitung zu lesen. Das führt dazu, dass bei einbrechender Dunkelheit, also so gegen vier, das erste Mal das Licht per Dimmer heruntergedreht wird. In 15-minütigen Abständen wird es immer dunkler, so daß man ab 17 Uhr jede Lesetätigkeit einstellen muss. "Gemütlich" nennt die Bedienung das auf Nachfrage. Ich nenne es schlicht "eine Frechheit".
Genervt verlässt man daraufhin das Lokal, um sich dann wieder durch die Innenstadt zu schieben. Mittlerweile haben auch die alten Damen und Herren ihren Kaffee ausgetrunken und "spazieren" durch die Straße. Der Regenschirm darf nicht fehlen. Kommt man dann irgendwann doch noch am Auto an, ist die Stimmung im Keller, der Hass auf die Menschheit groß - sprich der Sonntag ist gelaufen.
Doch Heidelberg ist nicht nur an einem Sonntag ungenießbar. Die Stadt hat zwar einen Fluss, aber auch dieser eignet sich nicht, ihn zu mögen. Wer an seinem Ufer entlang laufen will, muss sich ebenfalls an Menschenmassen vorbeidrücken. Wer im Sommer auf der nahegelegenden Neckarwiese ein wenig verweilen möchte, kann dies lediglich mit unzähligen Studenten, Bierflaschen oder Grillgesellschaften tun. Sowieso der Sommer. In dieser Jahreszeit kann man Heidelberg ebenfalls vergessen: Wegen der Berge steht die Luft, es ist drückend heiß.
Ich könnte noch mehr Gründe gegen Heidelberg benennen. Zum Beispiel den völlig beschissenen öffentlichen Nahverkehr. Die irrationale Straßenführung. Die überhöhten Mieten. Die teuren indischen Restaurants. Aber es hilft nichts. Solange der Mann meines Herzens in dieser Stadt lebt, werde ich immer wieder zurückkommen müssen. Einziger Ausweg ist, ihn hier wegzulocken. Doch wie stelle ich das bloß an?

23.11.05

wir können nichts, nicht einmal hochdeutsch.

Wer kennt ihn nicht, diesen dämlichen Slogan "Wir können alles außer Hochdeutsch". Wenn man als Zugereister mal ein paar Jahre in Baden-Württemberg verbracht hat, relativiert sich diese Aussage ohnehin recht schnell. Aber selbst wenn es so wäre, dass man hier alles könnte - warum ist man dann als Elternpaar so dermaßen verantwortlungslos, seinem Kind kein Hochdeutsch beizubringen? Wenn ein Kind im beinahe schulpflichtigen Alter Sätze wie "Des iisch dei Röhrle!" durch die McDonalds-Filliale schreit (übersetzt: "Das ist dein Strohhalm!"), was soll aus diesem Kind dann noch werden? Es ist doch eine Frechheit dem Kind gegenüber, dass es beim Eintritt in die Schule nicht nur Schreiben und Lesen lernen muss, sondern vorneweg erstmal eine komplette Sprache, die es eigentlich beherrschen sollte. Aber wahrscheinlich ist es einfach eine traurige Wahrheit, dass solche Eltern nichts können, nicht einmal Hochdeutsch.

31.10.05

halloween.

Ich werde es nie verstehen. Auch in den kommenden Jahrzehnten nicht. Wie kann eine große Bevölkerungsschicht auf einen Hype hereinfallen, der hierzulande null Substanz und null Tradition hat. Der einzig und allein von findigen Geschäftsleuten importiert wurde, um ein paar (Millionen) Euro mit blöden Masken und anderem Plastikscheiß zu verdienen? Warum gibt es keinen Bäcker mehr, der vor Halloween nicht ach-so-lustige Backwaren verkauft? Lasst mich in Ruhe mit Eurem Scheiß-Halloween.

17.10.05

bahnfahren macht immer noch spaß.

Mit Verlaub, die Deutsche Bahn ist ein riesiges Rotzunternehmen. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen wurde ich heute Opfer eines Triebwagen-Schadens auf der Neubaustrecke Köln-Frankfurt. Glücklicherweise war das Ergebnis diesmal kein kompletter Abbruch der Reise, sondern "nur" eine 70-minütige Verspätung. Meiner Meinung nach ist es eine Riesenfrechheit, dass die werte Kundschaft in einem solchen Fall keinerlei Rückerstattung des Fahrpreises erhält, stattdessen in einem Viehtransport von Frankfurt Flughafen nach Mannheim gurken darf (ich habe nie in meinem Leben einen solch vollen ICE gesehen, die Leute standen in sämtlichen Gängen der Großraumabteile).

Wie kann es sein, dass auf dieser Strecke immer wieder ICEs schlapp machen? Wie würde die Öffentlichkeit auf eine Fluglinie reagieren, deren Flieger während des Fluges den Geist aufgeben? Noch dazu ist das Personal an Bord dieser Züge jedesmal völlig überfordert und sagt lieber in diversesten Sprachen die Anschlusszüge nach Regensburg (?!?) an, statt zu informieren, was los ist/war und sich in ordentlicher Form zu entschuldigen.

Und warum setzt die Bahn nicht mehr Züge ein, wenn sie doch genau weiß, dass sich an bestimmten Tagen auf bestimmten Strecken die Reise zu einem Viehtransport entwickeln wird? Sicher, weil man dann noch weniger Geld verdienen würde. Also lieber den Kunden zig Euro für eine Reise abknöpfen, die sie nicht so schnell vergessen werden. Die Bahn braucht dringend Konkurrenz im Fernverkehr. Dringend.

29.3.05

eltern.

Unfassbar, wie verantwortungslos manche Eltern mit ihren Kindern umgehen. Heute abend fuhr vor mir eine junge Frau, an Bord auch ihr kleiner Sohn, ich tippe 3 bis 4 Jahre alt. Aber nicht, dass er in einem Kindersitz saß oder angeschnallt auf der Rückbank. Er saß überhaupt nicht. Stand stattdessen zwischen Fahrer- und Beifahrersitz mit freiem Blick aus der Windschutzscheibe. Wohlgemerkt hat sich das nicht auf einem Parkplatz oder in einer 30-Zone zugetragen, sondern auf einer vierspurigen, extrem befahrenen und sehr unfallgefährdeten (Ich weiß, wovon ich rede) Strecke, auf der Tempo 70 erlaubt ist. Eine Vollbremsung und der Kleine ist Matsch. Ich weiß gerade gar nicht, was man dieser Frau zuerst entziehen sollte: den Führerschein oder die Erziehungserlaubnis. Wahrscheinlich beides...

28.3.05

Raucher

Ich kapier das nicht. Dabei hat die Bahn doch sogar an euch gedacht und extra tolle Abteile nur für euch eingerichtet! Da könnt ihr rumstinken, so viel ihr wollt! Und dass auch noch ohne euch von den auf Rauch äußerst sensibel reagierende Nichtraucher belästigt zu werden, die euch dann mit Beschimpfungsarien belegen! Also, geht in euer Abteil, dann habt auch ihr eure Ruhe!

24.3.05

'Der Zug nach Hamburg kommt heute 1 Stunde später'

Muss ich noch mehr sagen? Eigentlich nicht. Hab ja nur deswegen meine Reise auf morgen verschoben. Weil ich sonst erst sonst wann am Ziel angekommen wäre. Ich pass mich ja gerne mal an. Liebe Bahn, meinst du, du bekommst das morgen wieder hin? So gegen halb acht? Wäre echt nett.

16.3.05

Mal wieder, die Bahn.

Und wer sich mal wieder auf Kosten der Bahn aufregen will, sollte das hier tun: Das Ende einer Dienstfahrt.

4.2.05

Männer

Völlig aus dem Zusammenhang gerissen, aber ich glaube, dass das mal gesagt werden muss: Mich kotzen diese Scheiß-Kerle an. Diese Männer, die ständig unzählige Affären haben. Die immer auf der Suche nach einer neuen Telefonnummer sind - Kontakt ausbaufähig. Die mit diesen Affären unbedingt ihre Ach-so-tolle Unabhängigkeit demonstrieren müssen, obwoh sie eigentlich einfach unfähig sind, sich zu entscheiden bzw. sich einfach mal ernsthaft auf jemanden einzulassen.

16.1.05

Retro sucks

Ja, es muss doch nicht wirklich sein, dass alle paar Jahre, alte, vor Jahren abgelegte Modesünden wiederkommen. Und dann auch noch grottiger denn je.
Jaja, derzeit total hip und angesagt: Die 80er. So trägt die Jugend derzeit mit besonderer Vorliebe türkis, neongelb und andere Ausfälle. Schlimm nur, wenn Stadtmädels dann auch noch auf die Idee kommen, die knalligen Farben mit hellblauen Jeans, dunkelblauer Jacke und pinkfarbenen Pullis kombinieren müssen. Und dazu noch eine Brille mit dunkelblauen Bügeln, aber weinroter Gläserfassung? Muss das sein?
Genauso wenig muss es sein, dass eine neue Generation Gruftis den Alten den Ruf versaut. Der gemeine Grufti zieht Heutzutage nämlich seine rabenschwarze Ausstattung praktisch mit einem braunen (!!!) Trolley hinter sich her. Unter der Hose blitzt eine weiße Baumwollunterhose hervor und die weibliche Sorte liest - ich krieg gleich einen Schreikrampf - Frauenzeitschriften! Fehlt nur noch, dass sie anderen Trends aus den 80ern besinnen und ihre schwarzen T-Shirts mit seltsamen Aufdrucken mit Schulterpolstern versehen!

3.1.05

Schlimme Dialekte

In Ordnung, der Zug ist voll, da darf man schon einmal auf unkonventionelle Taten zurückgreifen. So finde ich es völlig legitim, die Lehne des Platzes durch den Partner zu besetzen. Solange diese den Passagier trägt. Völlig daneben ist allerdings, wenn es sich um ein Pärchen aus dem Schwabenländle handelt, die sich auch noch im fortgeschrittenen Stadium ihrer Beziehung viel zu sagen haben, sprich, unentwegt reden und ihren furchtbaren Akzent lautstark durch das Abteil hallen lassen.
Ich finde nicht, dass das sein muss, weshalb ich ein Verbot aller Dialekte in der Bahn fordere. Wenn schon, denn schon.

28.12.04

Wassermangel im Hundertwasserbahnhof.

Meine kleine langweilige Heimatstadt Uelzen ist für genau ein Bauwerk bekannt: den vom Künstler Friedensreich Hundertwasser umgebauten Bahnhof. Anziehungspunkt für Tausende Touristen. Um so schlimmer sind die Zustände in seinem Bahnhofskiosk. Er dürfte die letzte deutsche Getränke-Verkaufsstelle sein, in der es kein leckeres Wasser ohne Kohlensäure gibt. Kein Evian, kein Volvic, nicht mal indiskutables Vittel. Stattdessen schlimmes Bonaqa und irgendein lokales Wasser. Mit Kohlensäure. Und zu welchen Maßnahmen muss der Kohlensäure-in-Wasser-Hasser greifen? Er muss sich eine Flasche eines Produktes kaufen, dass er nach anschließendem "Genuss" nicht seinen schlimmsten Feinden gönnen möchte...: Water Joe heißt es, schmeckt nach abgestandenem Wasser aus der Klospülung und enthält als Gimmick "den Koffeingehalt einer durchschnittlichen Tasse Filterkaffee". Da sollte die Regierung dringend mal etwas unternehmen. Unhaltbar, dieser Wassermangel im Hundertwasserbahnhof!

Verheerende Durchsagen

Schon bei der Ankunft des Zuges im Bremer Hauptbahnhof ahnte ich Schlimmes: So viele Menschen in den Abteilen. Und dass, obwohl der Zug von Westerland kommend eigentlich keine Menschenmassen eingesammelt haben konnte. "Leider fehlen die Wagen 257 und 256. Wir konnten diese nicht ersetzen. Tut uns leid." Super. Also stehen. Osnabrück. Stehen. Münster. Stehen. Dortmund. Sitzen. Endlich. "Das einzige, was wir Ihnen anbieten können, ist, dass Sie an allen Schaltern der Deutschen Bahn ihr Reservierungsentgelt zurück erhalten." Super. Nicht nur, dass die Omas die Züge verstopfen. (Hallo? Könnt Ihr nicht zu anderen Zeiten fahren?) Nein, jetzt sind sie auch noch die einzigen, die von den kulanten Bahnbeamten 3 Euro zurückbekommen. Der aufgeklärte Bahnkunde bucht natürlich übers Netz oder über den Automaten. Und da gibt's die Platzreservierung bekanntermaßen gratis dazu.

16.12.04

Katholische Kafka-Klinik

Warum verschweigt das Klinik-Personal im Marienhospital meiner Frau, dass sie sich am dritten Tag nach der Entbindung ihr Frühstück selber am Büffet holen muss - und das, obwohl sie kaum laufen kann? Warum gibt es getrennte Zuständigkeiten der Schwestern für Mutter und Kind? Wofür soll man bitte schön 13 Euro Freischaltgebühr abdrücken, nur um den Fernseher anschalten zu können? Tja, liebe Schwestern der Vorsehung, die Ihr als Betreiber dieser Einrichtung auf dem Klinikschild steht, da braucht Ihr Euch nicht wundern über die niedrige Geburtenrate und den Trend zur Hausgeburt. Oder seid Ihr etwa so unfreundlich, weil wir ohne den Segen der katholischen Kirche gepoppt haben? Also bitte etwas mehr Servicementalität, Ihr frommen Betschwestern, sonst ritz Euch nachher paar Pentagramme in die Fahrstuhlwand und dreh den Lattengustl auf dem Flur Kopf nach unten.