23.11.04

Ohrengrausen

Es gibt viele Arten, Menschen zu quälen. Aber keine zerstört so schnell und nachhaltig das Nervenkostüm wie manche Warteschlangenmusik am Telefon. Von beruhigenden Klavierklängen bis hin zum obligatorischen "Bitte legen Sie nicht auf" dreisprachig - die Wartezeit wird lang und länger, während die Ohren langsam zu bluten beginnen. Ein akustischer SuperGAU allerdings ist säuselnde italienische Schlagermusik aus den 50ern: Schon zehn Sekunden reichen, dann windet sich der Körper in Schmerzen. Die Stimme des kastrierten Südländers bohrt sich in die Gehörgänge, in das Schmerzzentrum des Gehirns und macht Lust, sowohl den Sänger als auch den Verursacher dieser Wartemusik zu erschlagen. Vorher aber würde ich sie leiden lassen: Mit Sex Pistols nicht unter drei Stunden!

10.11.04

Kondomköpfe

Die Zeit der kalten Ohren kommt. Dagegem schützt sich der moderne Mann leider mit einem Accessoire, das aus jedem Charakterkopf eine Kondombirne macht: der Wollmütze. Am liebsten in dunkelblau, eng anliegend und mit einem winzigen Zipfelchen oben auf. Ganz wie ein Überzieher für unten. Leider sieht der Schutz für oben einfach nur beknackt aus. Jungs, wie wäre es mal mit etwas modischer Raffinesse? Russenmützen, Fellkappen oder einfach der gute alte Hut - macht was draus.

Die Bahn (mal wieder).

Wieso vergeht eigentlich keine Zugfahrt, ohne dass man sich aufregen kann? Über dieses Unternehmen und das Chaos, dass es immer wieder anrichtet. Diesmal genügten zwei Sätze, die morgens um halb 8 beim Stopp in Köln aus den Bahn-Lautsprechern tönten: "Aufgrund einer Vollsperrung der Neubaustrecke zwischen Köln und Frankfurt wird unser Zug die linksrheinische Strecke befahren. Die Ankunft in Frankfurt verzögert sich um etwa 70 Minuten." Es waren dann übrigens 119 Minuten Verspätung in Heidelberg...

8.11.04

Jogginghosen.

Irgendwann muss mir nochmal irgendwer erklären, wie es dazu kommen konnte, dass weibliche Teenies meinen, blöde Jogginghosen, die aussehen, als kämen sie für 3,50 Euro von Aldi, wären das In-Kleidungsstück überhaupt. Und wenn dann noch riesengroß "Beauty" auf den Teenie-Jogginghosen-Arsch gedruckt ist, hört mein Kopfschütteln fast nicht mehr auf.

SLK-Fahrer

Ihr seht wirklich super aus in eurem silberfarbenen Auto. Doch auch wir, die euch gerne in der Stadt betrachten, freuen uns, wenn ihr mal so richtig aufs Gaspedal tretet und zeigt, was die Karre so drauf hat. Besonders dann, wenn die Straßen überfüllt sind und es wichtig wäre, dass man vielleicht doch im vierten Anlauf die grüne Ampel mitnehmen kann. Denn nicht in der 30er Zone sollt ihr zeigen, was über 160 PS so anrichten können! Nein, einfach an der Ampel zügig losfahren würde reichen.

2.11.04

Fast Food

"Lass uns doch Essen gehen!" Den Ruf erhört und ab ins bekannte Restaurant. Die Kellnerin kommt fix, bringt fix, kassiert fix. Eine ganz Schnelle! Der Koch ist auch ein ganz Schneller: Das Fleisch ist kaum gebraten, obwohl man es doch "medium" und nicht roh bestellt hatte. Der Begleitung schießen Tränen des Mitleids in die Augen, denn durch das aus dem Fleisch austretende Blut sieht sie ein armes, totes Rind an. Da wird man zum Vegetarier! Aber auch zum Rohköstler, denn die Kartoffeln, wiewohl als gebraten angepriesen, sind knackig, aber haben die Pfanne nur ganz en passant gesehen. Die Zwiebeln sind so frisch, dass man beim Schneiden weinen muss. Fazit: Wenn ich Fast Food will, gehe ich zu McDo und Co. Und ganz bestimmt nicht mehr zum Schnelldienstleister.