26.10.04

Morgenshow

Was ich seit seligen Zeiten von HR3 "Pop und Weck" nicht ertragen kann, sind Morgenshows im Radio. Die grenzdebilen Moderatoren denken sich lustige Spielchen aus, mit denen sie harmlose Mitmenschen in den Wahnsinn treiben wollen. Sie schwadronieren mit einer unglaublichen Unkenntnis des tatsächlichen Alltagsgeschehens über dies und jenes. Und sie kommen sich so unsagbar witzig vor. Man kommt ihnen auch nicht aus: Im Bus, in der U-Bahn oder im Auto - auf jedem Kanal dudeln diese Propheten des Schwachsinns.
Daher rufe ich verzweifelt aus: Arno, Däny oder wie ihr auch immer heißt - Bleibt weg vom Äther! Lasst einfach die Musik sprechen! So mancher morgens schlecht gelaunte Zeitgenosse könnte durch eure Entlassung endlich wieder entspannt in den Tag starten.

Die wahre Rechtschreibreform (I).



Wenn ich Besitzer oder Chef oder was auch immer eines Ladens wäre. Oder eines Supermarktes. Ich würde penibelst darauf achten, dass alles perfekt ist. Dass meine Kunden sich nicht aufregen müssen. Oder sich nicht totlachen über mich und meinen laden. Wie gesagt: ich. Anderen geht es da anders, wie dieses erste einer Reihe von Beweisfotos zeigt. Oder gibt es in diesem Heidelberger Supermarkt tatsächlich Biber und Bettwäsche für je 10 Euro...?

23.10.04

Supermarktgedudel

Und wenn ich noch einmal im Supermarkt 'I will always love you" von Whitney Houston hören muss, dann kauf ich nie wieder ein! Und wurde die Münchener Freiheit nicht schon längst verboten? So in den Achtzigern?

Mediamarkt-Mitarbeiter

Ok, es gibt solche und solche. Aber der Kerl, den ich vorhin um eine Information bezüglich der Digitalkameras bat, war wirklich nicht tragbar. Schlaue Sprüche wie 'Die Kameras unter 200 Euro kann ich eigentlich alle empfehlen' (soso) oder 'Na, Sie müssen drauf achten, wie viel Megapixel die Kamera hat'. Sachen, die jeder, aber auch jeder selbst weiß. Und wenn ich nicht wüsste, dass es in deutschen Mediamärkten auch kompetente Mitarbeiter gibt, dann würde ich mich nicht so aufregen!

19.10.04

Taxifahrer.

Was waren das für tolle Zeiten, in denen man vornehmlich von gescheiterten Studenten durch die Gegend gefahren wurde, als man ein Taxi bestieg. Intelligente Menschen, die sich gut auf ihren Job vorbereiteten, Stadtpläne auswendig lernten, wussten, was sie zu tun hatten. Vorbei. Heute sind es anscheinend fast nur noch Leute, die keinen anderen Job gefunden haben oder das bequeme Autofahren anderen Arbeiten vorziehen. Wo kommen wir denn dahin, wenn wir den Taxifahrern jetzt auch noch erklären müssen, wie wir unser Fahrtziel erlangen, weil sie sich nicht auskennen? Müssen wir demnächst auch noch den Kapitänen in Fliegern erklären, wo genau London liegt? Oder in der Bahn aufpassen, dass der Fahrer nicht die Gleise verlässt?

16.10.04

An der Kasse

Samstag Nachmittag im Supermarkt. Ja, ich finde es großartig, dass ich mittlerweile auch nach vier meine Wochenendeinkäufe erledigen kann. Ganz und gar dämlich finde ich es allerdings, dass die Supermarktbesitzer glauben, dass um diese Uhrzeit eh keiner mehr einkaufen geht und deswegen nur eine einzige Kasse öffnen. Und dass, obwohl sich das Ende der Schlange mittlerweile in der Damenhygieneabteilung befindet.

14.10.04

Mitleser

Ich habe inzwischen begriffen, daß Ihr im Zug oder auch in Bus und Bahnneben mir sitzt. Ich habe begriffen, daß es Euch völlig egal ist, ob ich eine Zeitung, eine Zeitschrift, ein Buch lese, ob ich am Laptop oder in ein Notizbuch schreibe. Ihr lest einfach alles. Schamlos wahllos.

Aber daß es auch seit kurzem auch an Straßenbahnhaltestellen gibt, das ist neu – und unerträglich. Bitte, wenn ich einen Schritt nach rechts mache, ist das keine Aufforderung, diese Distanz schnellstmöglich wieder zu verkürzen. Wenn ich böse schaue, dann ist das keine Einladung, noch näher zu kommen. Ich möchte mein Buch lesen. Für mich. In Ruhe. Ich möchte Distanz.

Und: Warum gibt es eigentlich keine Mitleserinnen? Denken Frauen einfach nur daran, sich eine eigene Lektüre einzupacken, haben sie mehr Taktgefühl oder schlichtweg kein Interesse?

13.10.04

Steuermänner

Der ideale Beifahrer ist stumm, erträgt auch riskante Fahrmanöver mit stoischer Gelassenheit und kann Straßenkarten lesen. Der nicht ganz ideale Beifahrer meckert zwar bei riskanten Fahrmanövern, versucht sich aber zumindest im Finden des kürzesten Wegs. Und dann gibt es noch Variante drei und vier. Drei bremst selbst bei normalem Stop and Go Verkehr so stark mit, dass das Bodenblech Dellen bekommt, weist hysterisch auf jede orange werdende Ampel hin und bemäntelt mangelnde Ortskenntnis mit den Worten "das ist eine völlig neue Verkehrsführung". Nummer vier ist die schlimmste anzunehmende Begleitung: Keinen Führerschein in der Tasche, keine Ahnung - und dann greift er mir noch in den Aktionsbereich und hupt! Das schreit nicht nur nach Motzanfall, sondern gleich nach Mitfahrentzug.

In-die-Ecke-Pinkler

Könnt ihr nicht mal woanders hinpinkeln als in den S-Bahn-Eingang? U-Bahn-Schacht? Oder andere Orte, wo einem am nächsten Morgen der Uringeruch in die Nase zieht?

12.10.04

Zeitungsleser

Gibt es denn so was? Da liest die gute Frau an der Bushaltestelle ihre Zeitung, wohl gemerkt, die Rheinische Post, die sich selbst als Blatt für Politik und christliche Kultur bezeichnet?

Während sie die einzelnen uninteressanten Bücher aussortiert, flattern diese auch schon auf der Straße umher! Nein! Wer glaubt, dass diese Kuh Vorbild genug ist und die Zeitung vom Boden aufhebt und fachgerecht entsorgt, irrt gewaltig! Vielmehr beschäftigt sie sich damit, auch noch den Sportteil neben sich zu legen, damit auch dieser schnell Reißaus nimmt.

Wie war das nochmal, du Leserin eines Blattes, welches den christlichen Glauben auch gleich noch in den Titel hebt? Steht nicht auch in den zehn Geboten, dass du nicht töten sollst? Aber du hast recht, wenn Menschen zu Schaden kommen, weil ein Stück Zeitung auf der Windschutzscheibe die Sicht behinderte, dann ist das gewiss nicht deine Schuld. Klar.

Kinder.

Das Schlimmste an diesen wiederkehrenden McDonalds-Monopoly-Gewinnspielen, bei denen es darum geht, blöde Aufkleberchen zu sammeln, die Monopoly-Straßennamen draufgedruckt haben, sind die Kinder. Die rotten sich nämlich zu kleinen Gruppen zusammen, deren einziges Ziel ist, zu nerven. "Entschuldigung, brauchen Sie die Aufkleber oder können wir die haben?". Gern wird einem diese Frage auch in Minutenabständen bis zu dreimal gestellt. Von denselben Kids. So lang, bis einem der Appetit endgültig vergangen ist. Zum Teil fangen diese Nervgruppierungen die Gäste sogar schon direkt an der Kasse mit ihrer Frage ab. Hallo? Man geht dorthin, um sich in Ruhe ungesunde Nahrung zuzuführen. Sammelt lieber Panini-Fußball-Aufkleber! Oder meinetwegen auch diesen Yu-Gi-Oh-Sammelkarten-Scheiß! Aber bleibt gefälligst zu Hause!

Die einzige Hoffnung, die man in diesen Monopoly-Gewinnspiel-Zeiten hat, ist die, dass die Mistblagen irgendwann schon merken, dass man ohnehin keinen der supertollen Preise gewinnt. Da kann man noch so oft "Mir fehlt noch ein Grüner, dann krieg' ich ein Cabrio" durch die Filiale rufen. Du wirst den letzten "Grünen" nicht bekommen, Kleiner - das ist der Sinn des Spiels!

10.10.04

Einsteigschubser

Egal, mit welchen öffentlichen Verkehrsmitteln man sich in den Städten fortbewegt, man trifft immer wieder auf sie. Diese Menschen, die das Einsteigen nicht beherrschen. Die, sobald sich die Türe öffnet, in in die Bahn stürzen. Sich fluchend, drängelnd und schubsend darüber ärgern, dass der Eingang mit einem Rudel aussteigewilligen Menschen versperrt ist. Ins Auto stürzen die sich ja auch nicht, wenn der Fahrersitz noch besetzt ist. Oder etwa doch?

9.10.04

Pärchenfahrer

Nun stehe ich als motorisierter Verkehrsteilnehmer ohnehin immer auf Kriegsfuß mit den Zweipedalern. Ich akzeptiere sie, fahre sogar mit mehr Abstand an ihnen vorbei als vorgeschrieben und versuche Spritzwasser bei Schlechtwetter zu vermeiden. So viel zum Gutmenschen wortschnittchen. Zum Aus-der-Haut-fahren finde ich allerdings die Pärchenfahrer. Sie betrachten alle Straßen als ihr ureigenes Gebiet, auf denen kein eigener Fahrradweg vorhanden ist. Und sie fahren nebeneinander, eifrig plaudernd, immer den Blickkontakt haltend. Die gesamte rechte Spur ist die ihre. Den Verkehr um sie herum bemerken sie erst, wenn ein wütender Autofahrer mit einem riskanten Überholmanöver versucht, diesen rollenden Hindernissen zu entkommen. Hallo, Ihr Pärchenfahrer! Ich will von euch die gleiche Rücksichtnahme, die ich auch walten lasse. Unterhalten könnt ihr euch auch im Café! Und merkt euch eins: Ich habe 90 PS - und ihr keine Knautschzone.

8.10.04

Acht!

In einem ICE-Raucherabteil gibt es acht Hinweise, dass es sich um ein Raucherabteil handelt. Ich habe nachgezählt. Eine Frau betritt das Raucherabteil. Um sie herum rauchen drei Personen. Auch das habe ich nachgezählt. "Ist das hier Raucher?" fragt sie. Was denn sonst, verdammt. Das auf den acht Hinweisen ist nämlich eine Zigarette, wissen Sie? Und kein brennender Bleistift!

Ekel.

Zu den widerwärtigsten Zeitgenossen auf diesem Planeten gehören eindeutig diejenigen, die im Abstand von wenigen Sekunden immer wieder mit einem extrem lauten Geräusch Rotz durch den gesamten Atemapparat in Mund oder Nase hochziehen. Und dabei ein komplettes Zugabteil daran teilhaben lassen. Und wenn solche Leute auch noch zusammen mit Leuten Zug fahren, die laute Musik aus dem Notebook hören...

Ohne-Kopfhörer-Hörer.

In Deutschland entwickelt sich gerade ein neuer Volkssport: Das laute Hören von Musik - wohlgemerkt ohne Kopfhörer - in Zügen der Deutschen Bahn! Hallo? Geht's noch? Habt Ihr nichts Besseres zu tun, als Eure Mitfahrer mit Eurer beschissenen Musik zu belästigen? Kauft Euch Kopfhörer! Gibt's bei jedem Media Markt für ne Handvoll Euro. Und kann man auch ohne Probleme an Eure Notebooks anschließen! Wirklich!

7.10.04

Passend?

"7 Euro 86", sagt die Supermarkt-Kassiererin zu der Omi vor mir. Die fragt sicherheitshalber noch mal genau nach. Und ich ahne schon, was jetzt folgt: Mit den Worten: "Moment, ich habs passend" schüttet die alte Dame den kompletten Inhalt des Kleingeldfachs ihrer Geldbörse aufs Warenförderbandund wühlt planlos den ansehnlichen Münzbestand durch. Endlose Minuten zieht sich die Zählerei von Silberlingen und Kupfer-Kleinkram hin, die Kassiererin entschließt sich endlich zu aktiver Mithilfe, um das Elend abzukürzen. Während das Verfallsdatum der Molkereiprodukte in meinem Einkaufskorb unerbittlich näherrückt, frage ich mich: Wer hat denn den fatalen Irrtum in die Welt gesetzt, vom passend zahlen würde es billiger? Für mich als Freiberufler ist Zeit auch Geld, somit wirds noch teurer, als es eh schon ist. Danke, Omi - hätte gute Lust, den Generationenvertrag zu kündigen. Kann mich eh nicht erinnern, den unterschrieben zu haben.

Linksrechtsblind

Sie fahren immer langsamer, man kann sich förmlich vorstellen, wie sie krampfhaft nach einem Parkplatz Ausschau halten. Nach einer halben Ewigkeit - in dieser Straße ist Überholen unmöglich - schalten sie den rechten Blinker ein. Aha, endlich kapiert er, dass man Parkplatzsuchen auch anzeigen kann. Dann, plötzlich, auf der Gegenseite eine Lücke! Jetzt schnell! Und das Lenkrad wird herumgeworfen, der nachfolgende Verkehr erschrickt, bremst, flucht. Ich hasse diese linksrechtsblinden Parkplatzsucher!

6.10.04

Also wirklich!

Könnt Ihr jetzt bitte mal die Musik leiser machen?

2.10.04

Behinderte.

Okay. Es ist gesellschaftlich nicht wirklich anerkannt, auch mal über Behinderte zu motzen. Aber: Wenn man von einem von ihnen in einem viel zu schnellen elektronisch betriebenen Rollstuhl um ein Haar über den Haufen gefahren wird, der betreffende Fahrer sich danach nicht einmal entschuldigt, sondern mit seinem Ich-bin-behindert-ich-darf-alles-Tunnelblick weiterfährt, wird es ja wohl mal erlaubt sein, zu motzen.

Väter.

Gibt es nicht irgendeine staatliche Stelle, die Vätern, die ihren kleinen Söhnen gleich als allererstes das Wort "Tschüssikowski" beibringen, das Erziehungsrecht entziehen kann...?

Popelweltmeister.

Hey, Ihr! Ihr, die ihr popelnd die Züge der Deutschen Bahn bevölkert, in dem Glauben, niemand würde mitbekommen, dass ihr stundenlang popelnd dasitzt, es in Wirklichkeit aber jeder mitbekommt: Hört auf mit diesem widerlichen Sport, gründet meinetwegen Popelvereine, in denen ihr es macht, aber lasst es bitte in der Öffentlichkeit.